Überblick
Hier finden Sie einen Einblick in einzelne Projekte.
Konstanze Arens
Lehrkraft an der Musikschule Siegen und Singer-Songwriterin,
leitet einen interkulturellen Chor in Kooperation mit einem Jugendzentrum
Nora Pempel: Im Rahmen von Heimat: Musik arbeiten Sie mit einem Chor mit Jugendlichen. Wie sieht das Konzept des Unterrichts aus?
Konstanze Arens: Das Projekt findet in Kooperation mit einem Jugendzentrum, der BlueBox Siegen, einmal wöchentlich als offenes Konzept statt. Offenes Konzept heißt in diesem Zusammenhang auf ganzer Linie offen: Alter, Herkunft, Vorbildung und Repertoire. Niemand verpflichtet sich dazu jede Woche zu kommen und daher bleibt es ganz offen, was wir gemeinsam singen, was ich sehr musikalisch finde. Es gibt aber eine Kerngruppe aus 14- bis 20-Jährigen, die sich in diesem Projekt mittlerweile beheimatet fühlt und jede Woche zum Unterricht kommt.
NP: Wie sieht die Arbeit inhaltlich aus?
KA: Inhaltlich geht es bei meiner Gruppe um chorischen Gesang. Den Chor vermittele ich wie ein Harmonieinstrument. Ganz besonders wichtig ist mir bei der Chorarbeit, dass sich das Hören und das musikalische Spektrum der Beteiligten erweitert. Ich versuche den Teilnehmenden die Funktion des Chorsingens zu vermitteln. Wir schauen auf den Klang jedes Einzelnen und arbeiten auch mit Stimmtraining, Experimenten und Improvisation, damit die Jugendlichen einen Zugang zum inneren Hören bekommen und sie gleichzeitig auch das äußere Hören auf die anderen Chormitglieder verfeinern. Dadurch verändern sich die Hörgewohnheiten generell, weil die Jugendlichen am eigenen Leib erfahren, was es bedeutet eine Dur-Terz zu singen. Und weil sie merken, dass der Chorklang auseinanderfällt, wenn sie nicht zusammen atmen. Dadurch entsteht außerdem eine unheimlich hohe Wertschätzung für das Chorsingen. Und natürlich – das ist vielleicht der Haupteffekt – passieren dadurch Aktionen auf der sozialen Ebene innerhalb der Gruppe, die ohne musikalischen Einsatz niemals passiert wären. Ich versuche den Unterricht so zu gestalten, dass es zwar offen bleibt, aber durch die Hintertür etwas ganz Verbindendes entsteht. Und das merken die Jugendlichen natürlich, auch in anderen musikalischen und sozialen Kontexten, und das ist ein Grund, warum diese Kerntruppe seit Jahren so stabil ist.
NP: Was leistet dieses Projekt hinsichtlich der Integration für Geflüchtete?
KA: Die Gruppe ist gelebte Integration sowohl auf sozialer, kultureller als auch musikalischer Ebene. Ich habe sofort ein pädagogisch didaktisches Netz zur Hand ihnen über die Gesangsarbeit mit dem Körper eine Sicherheit zu geben. Die Musik ist unsere Eintrittskarte. Ich achte in Zusammenarbeit mit der Bluebox darauf, wie es den Chormitgliedern geht und gehe dem Grund nach, warum sie möglicherweise nicht mehr zur Probe kommen oder ob sie in einer schwierigen Lage sind.
NP: Was macht Ihren Unterrichtsstil aus?
KA: Alles was in unserem Geist oder Körper passiert, wird durch das Singen beeinflusst und wirkt auf das Singen zurück. Und auf der Ebene fällt es mir sehr leicht, die Proben offen zu konzipieren. Es ist im Unterricht so, dass ich frage, ob jemand ein Musikstück vorschlägt. Die Rückmeldungen nehme ich auf wie Bälle, die ich zurückspielen kann. Diese Art des Arbeitens liegt mir, denn ich spüre, wo jemand musikalisch steht und hole die Person da ab. Auch wenn es eine Gruppe ist. Dann breche ich das runter auf den kleinsten gemeinsamen Nenner. Das passt auch besonders gut in diese Arbeit im interkulturellen Kontext. Es geht darum zu versuchen, Leute auf einer für sie nachvollziehbaren Ebene zu bündeln und in neunzig Minuten etwas Tolles und Greifbares hinzukriegen.
NP: Wo merken Sie Effekte Ihrer Arbeit auf das Leben der Teilnehmenden außerhalb der Musikschule?
KA: Wenn zum Beispiel jemand ein Problem oder eine Sorge hat, schaltet sich gern auch mal die ganze Gruppe ein und gibt Tipps, wie man damit umgehen kann. Es gibt auch Teilnehmende, die vor allem einen organisatorisch-kommunikativen Wert für die Gruppe haben. Der Chor bietet den Jugendlichen die Möglichkeit sich weiterzuentwickeln, auszuprobieren und auszutauschen. Und diese Plattform für die Menschen zu schaffen, das halte ich für meinen Hauptjob.
Benedikt Köster-Wachs
unterrichtet an der Musikschule Dortmund Klavier,
hat sich schon vor Projektbeginn für Geflüchtete engagiert
Nora Pempel: Wie hat Ihre Arbeit mit Geflüchteten begonnen?
Benedikt Köster-Wachs: Im Frühjahr 2016 habe ich mich zunächst unabhängig von der Musikschule in mehreren Flüchtlingsunterkünften vorgestellt und angeboten, mit ihnen Musik zu machen. Begonnen habe ich mit einer Trommel-AG. Nach einiger Zeit haben sie dann mitbekommen, dass ich eigentlich Pianist bin. Ab dann habe ich auch Klavierunterricht gegeben. Nach einem Jahr übernahm die Musikschule der Stadt Dortmund das Projekt und bis heute ist den Teilnehmenden das Klavierspiel und der Kontakt zu der Musikschule sehr wichtig.
NP: Wie gestalten Sie Ihren Unterricht?
BKW: Ich erwarte nicht von meinen Schüler:innen, dass sie erst einmal zwei Jahre nur die Technik erlernen, bevor sie mit Klavierstücken anfangen. Die meisten schlagen selbst Stücke vor und ich weiß, wie stark es Jugendliche motiviert, wenn sie an ihren Wünschen arbeiten können. So steigt auch die Motivation die Technik zu üben. Klaviermusik generell ist aktuell sehr beliebt. In den 80er und 90er Jahren, als ich junger Klavierlehrer war, ist der Klavierklang etwas aus der Mode geraten und galt als altmodisch. Das hat sich längst gedreht. Alle Jugendlichen lieben den akustischen Klavierklang. Es gibt auch die schönsten Musikbeispiele. Für Jugendliche ist absolut entscheidend, dass es schön klingt und dass es auch technisch zu bewältigen ist und dann ist es ziemlich egal, welcher Stil das ist. Vereinzelt kam auch der Wunsch auf, Musik aus dem Heimatland zu spielen. Oder einen Stilmix mit arabischer Musik. Ich habe dann viele Melodien abgehört und ihnen beigebracht. Manche streben eher danach sich die hiesige klassische Musik zu erarbeiten. Andere bleiben gerne in dem arabischen Milieu.
NP: Wie hat sich das Projekt im Laufe der Zeit entwickelt?
BKW: In Dortmund war die Willkommenskultur von Anfang an sehr ausgeprägt. Ein Highlight war sicherlich ein Konzert in einer Fotoausstellung: „Vom Mensch zum Flüchtling – vom Flüchtling zum Mensch“ von Cornelia Suhan. Dort konnten meine Schüler:innen ein wunderbares Konzert geben, bei dem sie sehr viel Beifall bekommen haben.
NP: Welche Bedeutung messen Sie den Projekten bei?
BKW: Die Projekte sind mir persönlich unheimlich viel wert, sie sind aber auch gesellschaftlich von höchster Relevanz. Ich habe sehr viel Zeit investiert, auch wenn meine Familie dadurch etwas zurückstecken musste. Als viele Menschen aus den unterschiedlichsten Ländern täglich mit Zügen nach Dortmund kamen, stand ich in einer großen applaudierenden Menschenmenge. Das hat mich sehr nachdenklich gestimmt und so recht wollte ich nicht applaudieren. Ich empfand das als sehr oberflächlich. Aber in diesem Moment habe ich die Entscheidung getroffen, dass ich einen Beitrag dazu leisten muss, diesen Menschen einen guten Start in neues Leben zu ermöglichen.
NP: Wie ist die Situation jetzt?
BKW: Es scheint als seien die Teilnehmenden mittlerweile sehr gut angekommen. Sie haben auch Kontakt zu anderen Mitschüler:innen. Trotzdem brauchen viele von ihnen noch eine spezielle Förderung und Unterstützung. Wir dürfen auch nicht vergessen, dass nach wie vor viele Menschen nach Deutschland fliehen. Diese Menschen brauchen Orte, an denen Sie sich sicher fühlen. Die Musikschule Dortmund möchte jeden Menschen willkommen heißen und daher ist jeder Mensch selbstverständlich ein Teil davon − das ist toll!
Sandra van der Elst
Lehrkraft an der Musikschule Hattingen,
leitet ein Projekt in Kooperation mit einer Kita
Nora Pempel: Seit wann betreust du ein Projekt im Rahmen von Heimat: Musik?
Sandra van der Elst: Seit 2018 arbeite ich für das Projekt. Wir haben bei unseren städtischen Kitas damals ein Schnupperangebot für das Projekt „Kita und Musikschule“ angeboten und es hat sich eine Kita gemeldet, die hauptsächlich geflüchtete Kinder betreut hat. Wir hatten bereits vorher mit dem Musikschulleiter überlegt, was wir Sinnvolles für die Geflüchteten tun können. Am Anfang merkten wir viele Sprachbarrieren und durch die Musik fiel es den Kindern sehr leicht eine neue Sprache zu erlernen. Einige Kinder konnten schon ein wenig Deutsch, andere gar nicht. So haben wir begeistert angefangen. Unser Musikschulleiter wurde dann auf Heimat: Musik aufmerksam und darüber haben wir das Projekt dann eingerichtet.
NP: Welche Instrumente unterrichtest du?
SvdE: Ich unterrichte Klarinette, einen Bläserkurs und die musikalische Früherziehung, wobei die musikalische Früherziehung den überwiegenden Teil meiner Arbeit, auch mit Geflüchteten, einnimmt.
NP: Wie sieht der Unterricht aus?
SvdE: Der Unterricht ist anders, als man ihn sonst kennt. Der Fokus liegt auf dem Spracherwerb, so dass die Kinder Dinge wie Körperteile, Farben, Zahlen usw. lernen. Außerdem integrieren wir für die Kinder Unterrichtseinheiten mit Bewegung. Auch wenn es in erster Linie um den Spracherwerb geht, habe ich auch schon mal ein kurdisches Lied mit den Kindern gesungen. Vorab habe ich mit einer Mutter eines kurdischen Kindes gesprochen, ob ich die Wörter richtig ausspreche. Sie hat sich sehr gefreut, dass ich mich bemühte das Lied richtig zu singen. Hin und wieder habe ich außerdem eine Saz, eine Langhalslaute, in den Unterricht mitgenommen. Die Kinder waren außer sich vor Freude als sie den Klang hörten, den sie teilweise schon kannten.
NP: Wie hat sich das Projekt im Laufe der Zeit entwickelt?
SvdE: Anfangs hatten wir eine feste Gruppe nur mit Geflüchteten oder Kindern mit Migrationsgeschichte und Sprachbarrieren. Mittlerweile kommen auch andere Kinder aus der Kita dazu, obwohl das zunächst gar nicht geplant war. Zu Beginn des Projekts, 2018, hat man einigen Kindern ihr Traumata sehr angemerkt. Auffällig häufig zeigten die Teilnehmenden das Syndrom „fight or flight“. Dieses Syndrom äußert sich durch eine Alarmreaktion des Körpers, wodurch die Kinder in eine erhöhte Abwehr- und Fluchtbereitschaft versetzt werden. Mit der Zeit hat sich das aber verändert und die Kinder haben viel mehr Vertrauen entwickelt.
NP: Wie siehst du die Zukunft interkultureller Projekte?
SvdE: Die Förderung solcher Projekte ist weiterhin sehr wichtig. Ich habe gerade erst mit zwei Kitaleitungen gesprochen, die mir gesagt haben, dass sie sich die wöchentliche Finanzierung einer weiteren Fachkraft gar nicht leisten können. In Hattingen gibt es viele Kitas mit einem hohen Prozentanteil an Kindern mit Migrationshintergrund und die können zum Beispiel sprachlich sehr von dem Projekt profitieren. Daher ist es wichtig, dass es durch Heimat: Musik finanziert werden kann.
NP: Welche Effekte siehst du bei den Kindern durch deine Arbeit?
SvdE: In meinem Unterricht gab es zum Beispiel ein Kind, welches extrem unruhig war. Ich habe ihm nach einiger Zeit die Fingerzimbel gegeben. Und er hatte die Aufgabe einen Ton mit der Fingerzimbel zu machen und das hat es geschafft. Nachdem dieser Ton verklungen war, hat er noch eine Minute fasziniert davorgesessen und sich dieses Instrument angeschaut. Es hat mich sehr berührt, wie dieses Kind auf solch ein kleines musikalisches Element reagiert hat. Das sind die Momente, in denen ich besonders dankbar dafür bin eine so wundervolle Arbeit zu machen und einen großartigen Beitrag für die Gesellschaft leisten zu können.
Heike Janzen
Gesangspädagogin an der Westfälischen Schule für Musik in Münster,
arbeitet vorwiegend in Kooperation mit dem Projekt JEKISS (Jedem Kind seine Stimme) ̶ DaZ (Deutsch als Zweitsprache)
Nora Pempel: Ihr Projekt ist eine Kooperation mit JEKISS-DAZ – wie ist es dazu gekommen?
Heike Janzen: Vier Kolleginnen von mir und ich selbst arbeiten alle als JEKISS-Chorleiterinnen und als 2015 viele Menschen zu uns kamen wollten wir gerne geflüchteten Kindern dabei helfen, die deutsche Sprache leichter zu erlernen. Wir arbeiten an Grundschulen und haben daher mitbekommen, dass wahnsinnig viele Kinder aus geflüchteten Familien an diese Schulen kamen und dass die Kinder Probleme mit der Sprache hatten. Sprache ist ja besonders für das Zugehörigkeitsgefühl wichtig. Mein Vorschlag war dann, erst einmal als Experiment, das ein oder andere Kind zu mir in den Chor zu nehmen. Zunächst hatte ich Respekt vor der Aufgabe, da ich an die Traumata dachte, die die Kinder in sich tragen. Aber unsere Chorarbeit hat ganz wunderbar funktioniert. Etwas später haben wir dann als gesondertes Projekt im Rahmen von Heimat: Musik gestartet und haben eine Gruppe aus geflüchteten Grundschulkindern zusammengesucht.
NP: Wie sieht der Unterricht aus?
HeJ: Die Deutsch als Zweitsprache-Lehrer:innen übernehmen den sprachlichen Part des Unterrichts und wir als JEKISS-Lehrerinnen den musikalischen bzw. gesanglichen Teil. Wir arbeiten mit der „Call and Response“-Methode in Verbindung mit Bewegungen. Durch diese Methoden lernen die Kinder sehr schnell und viel. Die Lieder, die wir singen thematisieren Alltägliches und werden von Figuren oder Bewegungen begleitet, die verständlich sind. Die geflüchteten Kinder haben sehr schnell ein Erfolgserlebnis und sozialisieren sich einfacher in der Gruppe. Plötzlich konnten sie genau das, was die anderen Kinder auch taten.
NP: Inwiefern hilft der Gesang beim Erlernen einer Fremdsprache?
HeJ: Über den Gesang lernen wir intensiver. Gesprochene Sprache ist viel schneller als gesungene Sprache, auch wenn langsam gesprochen wird. Beim Singen wird eine Silbe zum Beispiel länger gezogen, allein durch den Melodieverlauf. Bei den Kindern konnten wir beobachten, dass sich Sprache in Kombination mit Melodie viel länger einprägt. Wir haben festgestellt, dass sich Sätze, die in den Liedern vorkamen, tatsächlich in den Alltag übertragen haben. Wenn die Kinder plötzlich diese neuen Wörter verwenden, geht einem das Herz auf.
NP: Welche Effekte haben Sie darüber hinaus bei den Teilnehmenden bemerkt?
HeJ: Wir haben beobachtet, dass die Kinder mit der Zeit viel selbstbewusster wurden. Die Kinder merken natürlich, dass sie in der Rolle „des Anderen” stecken, allein schon aufgrund sprachlicher Barrieren. Sie haben immer das Gefühl ein bisschen außen vor zu sein. So war auch das Gefühl am Anfang für unsere Gruppe, wieder waren sie extra. Wir haben aber versucht den Unterricht so zu vermitteln, dass sie sich nicht ausgegrenzt fühlen. Je länger wir zusammengearbeitet haben, umso mehr wurde der Kurs als Selbstverständlichkeit gesehen. Und wir haben gesehen, dass die Kinder durch die Sprache ein höheres Zugehörigkeitsgefühl hatten. Das konnte man auch auf dem Schulhof beobachten. Zuerst standen sie in einer separaten Gruppe auf dem Schulhof, aber dann mischte sich die Gruppe mit allen anderen Kindern. Es hat sich immer mehr verselbständigt. Das war ganz toll zu beobachten.
NP: Wie sehen Sie die Zukunft des Projektes?
HeJ: Gerade gestern habe ich wieder festgestellt, dass wir dieses Projekt weiterhin brauchen und es in jedem Fall weitergehen dürfen sollte. Ich war in einer vierten Klasse und habe mit einem Mädchen gesprochen, welches mittlerweile ein viel selbstbewussteres Auftreten hat, aber noch recht große Schwierigkeiten hatte die Sätze zu bilden und die Wörter zu finden. Der Unterricht hat coronabedingt nicht stattgefunden und man hat gemerkt, dass dieser Unterricht fehlt. Sehr begrüßen würde ich auch, wenn es in Zukunft bei Heimat: Musik neben Geflüchteten auch um Menschen mit Einwanderungsgeschichte gehen würde, alles andere wäre eigentlich zu eng. Die Kinder zu stärken und ihnen Selbstbewusstsein für die Zukunft zu geben – das ist der Weg!
Ralf Müller
unterrichtet an der Musikschule Leverkusen,
arbeitet innerhalb von Heimat: Musik in Kooperation mit einem Gymnasium
Nora Pempel: Seit wann betreust du ein Projekt im Rahmen von Heimat: Musik?
Ralf Müller: Ich habe mein Projekt erst kurz vor der Coronapandemie begonnen. Unser stellvertretender Leiter der Musikschule hatte mich angesprochen, ob ich das Projekt übernehmen möchte, da ich auch schon im Bereich Inklusion arbeite. Das Projekt findet in Kooperation mit zwei internationalen Klassen an einem Gymnasium statt. Einmal pro Woche findet mit mir das praktische Musizieren statt. In jeder Klasse sind um die 15 Schüler:innen unterschiedlichster Nationalitäten und Alters.
NP: Wie gestaltest du deinen Unterricht?
RM: Für mich war immer wichtig, dass wir einfach Musik machen und keine Instrumentalausbildung. Das wäre auch sportlich, da die Kinder und Jugendlichen zu Hause gar keine Instrumente haben. Wenn wir uns einmal die Woche 45 Minuten sehen und Musik machen, dann sehe ich primär den Sinn darin, zusammen zu musizieren und sich so gegenseitig zu erleben. Es ging dann auch ein Aufruf an die Schüler:innen, dass sie Vorschläge für die Musik machen. Mich hat interessiert, was die Gruppe für Wünsche hat, da ich nichts vorgeben wollte, wozu keiner einen Bezug hat. Normalerweise gibt es in der Gruppenarbeit Lieder auf die man zurückgreifen kann, aber ich dachte mir, dass diese Lieder nicht bekannt sind. Viele haben dann tatsächlich internationale Popsongs vorgeschlagen.
NP: Welche Herausforderungen gab es durch die Pandemie?
RM: Durch die Coronapandemie war das Projekt natürlich sehr eingeschränkt, weil das Gymnasium geschlossen war und der Unterricht in der Schule stattgefunden hätte. Was ich mir immer wünsche ist, dass man circa ein halbes Jahr Zeit hat für die Kennenlernphase und das wurde immer wieder unterbrochen. Ich hoffe da jetzt auf Kontinuität. Ziel ist immer für mich, das Erlernte aufführungsfähig zu machen. Nicht einfach l’art pour l’art, sondern dass wir damit nach draußen gehen. Das war leider in der letzten Zeit untersagt. Im Moment ist es so, dass wir uns Lieder nehmen, ich sie in vereinfachter Notation präsentiere und wir sozusagen Playalongs machen. Singen ist zurzeit noch nicht erlaubt. Daher mache ich das, was funktioniert. Ich gucke mir den Groove an und versuche es so aufzuschreiben, dass die Gruppe das spielen kann. Ich gebe dann noch die Chords raus, einfach nur als Buchstaben. Und teilweise spielen die Teilnehmenden auf dem Klavier nur den Grundton. Aktuell haben wir vier Keyboarder; wenn es geht, nehme ich noch die Gitarre dazu. Die einfache Mechanik und Haptik eines Pianos führt viel schneller zum Erfolg als eine Gitarre. Das ist dann für den Anfang doch etwas zu schwer. Der Vorteil des Klaviers ist natürlich, dass es dazu einlädt, direkt dabei zu sein und mitzumachen.
NP: Was planst du für die Zukunft innerhalb des Projektes?
RM: Wenn irgendwann der Normalbetrieb wieder hergestellt ist, dann will ich versuchen, eigenkompositorisch zu arbeiten. Die Jungs mögen total gerne Rap und dann würde ich fragen, wer sich einen Text oder einen Rhythmus überlegen will, um das anschließend zu einer Konzertform zusammenzufügen. Das ist das Ziel. Ich kann mir auch vorstellen, ein Video mit der Gruppe zu drehen.
NP: Gibt es Besonderheiten im Unterricht mit Geflüchteten?
RM: Da mein Arbeitsfeld so bunt ist und ich ja auch mit Menschen mit Beeinträchtigung arbeite, haben sich da für mich im Laufe der Zeit die Grenzen aufgelöst. Ich kategorisiere da nicht mehr. Ich habe jedoch in diesem Projekt mit Menschen zu tun, die unter Traumata leiden und Erfahrung mit Rassismus machen. Dieser Tatsache bin ich mir bewusst. Teilweise sind die Kinder und Jugendlichen stark eingeschüchtert und haben wenig Selbstvertrauen. Hinzu kam während der Pandemiezeit, dass wir Masken tragen mussten und es unheimlich schwer für mich war, einzuschätzen, ob ich mich verständlich genug ausdrücke. Missverständnisse konnten wir zum Glück immer aus der Welt räumen. Für die Arbeit ist es sehr wichtig, sich mit Diskriminierung und Rassismus auseinander zu setzen.
Mohammad Othman
unterrichtet vorwiegend Bağlama und Geige an der Musikschule Bochum,
lebt seit 2015 in Deutschland
Nora Pempel: Welches Projekt leiten Sie?
Mohammad Othman: Seit 2019 leite ich ein großes Musikensemble mit Geigen, Gitarren, Bağlama und einer Kanun. Das Projekt findet an der Musikschule Bochum statt und ermöglicht jungen Menschen Musik und Stücke aus ihrer Heimat gemeinsam zu spielen bzw. Instrumente zu erlernen und sich in einer Gemeinschaft mit gleichen Interessen zusammenzufinden.
NP: Wie sieht der Unterricht aus?
MO: Für dieses Projekt habe ich viele Stücke geschrieben und arrangiert. Zum Beispiel kurdische, arabische und türkische Lieder aus meiner Heimat. Meine Hauptinstrumente sind Bağlama und Geige, ich unterrichte aber auch Gitarre und Klavier. Am Anfang fand das Projekt nur zwei Stunden pro Woche statt – mittlerweile sind es sechs Stunden in der Woche. Wir proben dann zunächst in Kleingruppen und fügen dann später alles in einer größeren Gruppe zusammen. Momentan sind wir nur Instrumentalist:innen; in Zukunft möchten wir aber auch Gesang integrieren.
NP: Sie unterrichten Menschen aus unterschiedlichen Ländern. Auf welcher Sprache findet der Unterricht statt?
MO: Generell findet der Unterricht auf Deutsch statt. Ich kann das vorher gut vorbereiten und habe daher selbst keine sprachlichen Probleme im Unterricht. Teilweise unterrichte ich aber auch auf Arabisch und Kurdisch. Ich selbst bin erst seit Oktober 2015 in Deutschland und habe letztes Jahr den „Zertifikatslehrgang Musikpädagogik – Musiker*innen verschiedener Kulturen“ in der Landesmusikakademie abgeschlossen.
NP: Was macht Ihnen an dem Projekt Spaß?
MO: Neben der Musik finde ich es schön, dass wir uns regelmäßig sehen und zusammenkommen und auch über alltägliche und private Dinge sprechen. Wir wünschen uns für die Zukunft, dass wir durch diese Arbeit die kulturelle Teilhabe von Menschen mit Fluchterfahrung verstärken können.
Ali Alward
unterrichtet an der Musikschule Hürth ein Lauten-Instrumentalensemble
Nora Pempel: Wie hat Ihr Projekt an der Musikschule begonnen?
Ali Alward: Unser Projekt an der Musikschule Hürth haben wir gemeinsam mit Ruddi Sodemann angefangen, um mit Menschen mit Fluchterfahrung in den Dialog zu kommen. Das Projekt sollte Geflüchteten dabei helfen sich in Deutschland wohlzufühlen. Das gelingt mit Musik, denn diese berührt und verbindet Menschen und vereinfacht die Kommunikation. Ich habe den Geflüchteten angeboten, ihnen in einem Kurs die Laute beizubringen. Natürlich hat die Laute bzw. die Oud eine große Präsenz in der orientalischen Gegend und mein Angebot wurde begeistert angenommen. Das Projekt hat gezeigt, wie vielfältig wir Menschen sind, man kann sagen „ein Mensch braucht immer mehrere Adjektive, um ein Mensch zu sein”.
NP: Welche Musik wird dann gemeinsam gespielt?
AA: Wir spielen orientalische Musik mit der Oud in einer Gruppe zusammen. Musik aus den Heimatländern der Teilnehmenden. Einige äußern auch Wünsche, welche Lieder sie spielen wollen und bringen die Noten direkt mit. An Anfang habe ich ihnen die Grundzüge der Instrumente und auch die Notation erklärt. Manche haben Probleme mit dem Rhythmus, andere können nur vom Hören spielen. Ich muss da die richtige Geschwindigkeit finden, so dass alle motiviert sind. Mittlerweile haben viele Fortschritte gemacht und spielen sehr gut. Zu Beginn des Projektes hatten die meisten auch gar kein Instrument. Über die Musikschule konnten wir den Leuten aber Musikinstrumente zur Verfügung stellen – bis heute.
NP: Was begeistert Sie am meisten an dem Unterricht?
AA: Es macht mir besonders viel Spaß, wenn ich den Leuten etwas beibringen kann und wenn ich die Fortschritte sehe. Wie eine Blume, die Sie gießen, und nach und nach fängt die Blume an zu blühen. Ich merke, dass die Teilnehmenden die Bewegungen auf der Oud lernen wollen. Das ist eine schöne Rückmeldung für mich. Das gemeinsame Musizieren steht für mich dabei im Vordergrund.
NP: Was haben Sie für Wünsche für die Zukunft?
AA: Ich finde es sehr wichtig, dass wir an den allgemeinbildenden Schulen Instrumente aus unterschiedlichen Musikkulturen bekannter machen. Wenn die Schüler:innen zum Beispiel mit ihren westlichen Instrumenten orientalische Musik spielen würden, würde das schon mal eine neue Dimension ergeben. Das ist quasi eine neue Musikrichtung und wäre ein schöner Ausblick für die Zukunft.
Ruddi Sodemann
engagiert sich seit 2010 aktiv für die Arbeit des LVdM NRW. Nach seiner Tätigkeit als Regionalsprecher war er von 2015-2018 Vorsitzender des Verbands und ist seitdem stellvertretender Vorstandsvorsitzender. Er hat sich während seiner Amtszeit maßgeblich für die interkulturelle Öffnung an den öffentlichen Musikschulen in NRW und im Verband eingesetzt.
Nora Pempel: Wie bist du dazu gekommen die interkulturelle Arbeit an den Musikschulen zu beginnen?
Ruddi Sodemann: Im Jahr 2007 habe ich die Musikschulleitung in Hürth übernommen. Zwei Wochen später kam der Integrationsratsvorsitzende der Stadt Hürth, ein Türke, in mein Büro und fragte mich, warum es in der Musikschule keinen Bağlamaunterricht gebe. Er habe 30 bis 40 Jugendliche, die Bağlama erlernen wollen. Kurzerhand habe ich mich entschlossen, das gemeinsam mit ihm anzugehen und habe dann Kontakt zu einem deutsch-türkischen Kulturverein in Köln aufgenommen, in dem Bağlama unterrichtet wurde. Über den Leiter des Vereins, ein leidenschaftlicher Sammler von Volksliedliteratur für die Bağlama, fand ich einen Lehrer, der den Unterricht an unserer Musikschule in Hürth übernommen hat.
NP: Wie sah der Unterricht aus?
RS: Mir war zunächst nicht klar, dass die Teilnehmenden eine ganz andere Lernweise gewohnt waren. Der Unterricht läuft vor allem in einer Gruppe ab mit dem System: vormachen, nachmachen, zuhören. Ganz anders als der Unterricht in Hürth sonst ablief. Außerdem teilten mir die Gruppen mit, dass sie keinen bozlak*, eine spezielle Form des türkischen Volksliedes, spielen wollten. Ich wusste nicht, was das war. Aufgrund ihres alevitischen Hintergrunds brauchten sie stattdessen das Bağlamaspiel für ihren religiösen Ritus. Es gab darüber hinaus auch Diskussionen über die Langhals- und die Kurzhalslaute. Sie als Aleviten wollten lieber Kurzhalslaute spielen, was in der türkischen Volksmusik aber eher ungewöhnlich ist. Plötzlich saßen bei einem Elternabend 50 bis 60 Eltern vor mir und erklärten mir, wie der Unterricht ablaufen solle. So etwas ist mir vorher noch nie passiert. Im Laufe der Zeit wurde mir klar, dass wir mehr kulturelles Hintergrundwissen brauchen. So habe ich dann angefangen auch den Landesverband für das Thema zu sensibilisieren.
NP: Wie habt ihr euch im Verband dann dieser Thematik genähert?
RS: Nachdem wir zunächst versucht hatten, uns mit einem wissenschaftlichen Konzept den Themen Transkulturalität und unterschiedlichen Musikkulturen zu nähern, wurde mir bald klar, dass man an den Musikschulen mehr Praxiswissen braucht. So kam es im Jahr 2013 zum Start des Projektes MüzikNRW. In diesem Projekt beschäftigte sich der Verband exemplarisch mit der türkisch-anatolischen Musik. Wir veranstalteten zahlreiche Präsentationen, Seminare und Workshops in Begleitung von Musiker:innen, die mit der anatolischen Musik vertraut sind. Dadurch haben wir die interkulturelle Öffnung in den Musikschulen in NRW vorangetrieben. Uns wurde bewusst, dass sowohl die Entstehung von Netzwerken, ein fundierter Wissensaustausch als auch die interkulturelle Elternarbeit zentrale Aufgaben sind. Es entstanden zahlreiche Ensembles, die durch anatolisch-westliche Arrangements neue musikalische Wege fanden. Im Anschluss organisierte der LVdM NRW MüzikNRW 2. Dieses Projekt bot Schüler:innen mit interkulturellen Ensembles an den Musikschulen die Möglichkeit, sich ganz praktisch mit Musik verschiedener Kulturen zu befassen.
NP: Wie ist dann aus diesem Vorgängerprojekt Heimat: Musik geworden?
RS: Als 2015 und 2016 viele Menschen nach Deutschland kamen, wollten die Musikschulen, die auch schon bei MüzikNRW beteiligt waren, Projekte für Geflüchtete anbieten. An den Musikschulen war von Anfang an eine große Offenheit und Sensibilität für das Thema zu spüren. Durch MüzikNRW hatten die Mitarbeitenden der Musikschulen bereits vielfältige Expertise und Erfahrung mit interkultureller Arbeit gesammelt. Somit bestand eine große Bereitschaft dieses Wissen weiterzugeben. Wir haben dann einen Antrag beim Land NRW gestellt und die Initiative gestartet – seitdem werden wir vom Kulturministerium vertrauensvoll und in erheblichem Umfang unterstützt. Den Schwerpunkt legten wir im Rahmen des Projektes sowohl auf das gemeinsame Musizieren als auch auf den Spracherwerb über das Singen. Die Voraussetzung für die Arbeit war der Aufbau eines Settings, in dem sich die traumatisierten Beteiligten sicher und emotional unterstützt fühlten. Es war von allen Seiten eine große Dankbarkeit zu spüren.
NP: Das heißt, das Projekt war von Anfang an darauf angelegt, dass nicht nur Geflüchtete zusammen Musik machen, sondern dass auch alle weiteren Beteiligten neue kulturelle Erfahrungen machen können?
RS: Sofort. Es gibt ja so viele Phasen der Integration. Wir haben tatsächlich am Anfang auch Fehler gemacht, haben Stereotypen und Klischees angewendet, aber durch die Praxis konnten wir enorm dazu lernen, so dass ich hoffe, dass uns diese Fehler verziehen worden sind.
NP: Wie wurden die Aktivitäten in den Musikschulen mit Geflüchteten in der Öffentlichkeit aufgenommen?
RS: Wir konnten das Projekt der Öffentlichkeit gut präsentieren. Wir sind zum Beispiel mit einem Chor beim Integrationskongress in Solingen aufgetreten. Die Teilnehmenden waren sprachlich bereits in der Lage, sich dort auf der Bühne selbst vorzustellen, woraufhin sich die Fachleute gefragt haben, wie das nach drei Monaten möglich sei: natürlich auch durch die Arbeit mit den Geflüchteten im Gesangsunterricht.
NP: Welche Veränderungen beobachtest du an den Musikschulen bzw. welche Auswirkungen von Heimat: Musik siehst du?
RS: Mit Heimat: Musik konnten wir neben der Bağlama weitere Instrumente anbieten. Sowohl die Menschen aus verschiedenen Herkunftsländern als auch das instrumentale Spektrum sind im Laufe der Zeit sichtbarer geworden, fast schon Normalität. Es gibt mittlerweile in den Musikschulen auch Lehrer:innen, die die westliche und östliche Musiktheorie kennen. Das ist eine besondere Qualifikation. Plötzlich kamen Musikpädagog:innen in die Musikschulen, die mehr konnten, als man hier an einer Musikhochschule lernt. Das ist eine Lücke in der hiesigen Ausbildung, die wir in der Zukunft unbedingt füllen müssen. Darüber hinaus ist die Musik, die zu uns kommt, eine Musik, die überwiegend aus einer oralen Tradition kommt – also vormachen, nachmachen. Und das ist für die Musikschularbeit ungewohnt. Bei uns ist die Fähigkeit des Improvisierens nahezu verloren gegangen. Das können wir voneinander und durch Heimat: Musik wieder erlernen.
NP: Würdest du sagen, dass diese Arbeit auch den Verband verändert hat? Wenn ja, inwiefern?
RS: Wir setzen uns intensiv mit den Themen Diversität und Interkultur auseinander. Das zeigt sich auch an der festen Verortung dieses Themas im Rahmen der Musikschuloffensive. Unsere Arbeit hat auch Auswirkungen auf die Musikhochschulen. Die Musikhochschule Köln arbeitet zum Beispiel daran, dass die Bağlama als Zweitinstrument für Gitarristen gelehrt werden kann. Das ist ein Erfolg der Arbeit der Musikschulen und auch des Verbandes, der den Musikschulen vermittelt, dass wir diese kultursensiblen Lehrkräfte brauchen.
NP: Wie siehst du die zukünftige Arbeit mit Geflüchteten und welche Vorhaben findest du wichtig?
RS: Es wird weiterhin Migration geben in Deutschland und Deutschland ist auch weiterhin ein Einwanderungsland. Es ist wichtig, dass die aktuellen gesellschaftlichen Diskussionen über Rassismus auch in den Musikschulen weitergeführt werden. An welcher Stelle lassen wir uns durch unsere alten Erfahrungen in unserem Denken unbewusst täuschen? Darüber hinaus sollten wir einen Diskurs über den Kolonialismus in der Musik führen. Die Musikgeschichte und -industrie ist bis heute von westlich polyphoner Musik geprägt. Wir sollten uns auch mit verschiedenen kulturellen Einflüssen befassen und darüber im Gespräch bleiben. Und das Ganze ist für mich verbunden mit dem Begriff der Partizipation. Vertreter:innen verschiedenster Kulturen müssen auf allen Ebenen in den Musikschulen vertreten sein. Dahingehend sind wir im Vergleich zu anderen Unternehmen auch schon weiter voraus: weil wir mit der Musik so ein so schönes Werkzeug haben, mit welchem man Emotionales gut verbinden kann.
*Die türkische Volksmusik basiert auf abgewandelten Melodiemodellen in metrisch gebundenen oder freien Formen. Die metrisch freie Form, im Süden der Türkei bozlak genannt, zeichnet sich durch freie Rhythmisierung und zahlreichen Verzierungen aus.
Interviews mit beteiligen Lehrkräften
Anlässlich des fünfjährigen Jubiläums wurden einige Lehrkräfte aus den Musikschulen in NRW zu ihrem Projekt interviewt. Im Gespräch mit der Projektleiterin stellen sie ihre Arbeit an der Musikschule mit Geflüchteten und ihre Gedanken und Perspektiven vor.